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Hutzi Spechtler  
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Kurzbericht über meine Nikon-Kameras

Aufgrund der Menge an Information kann ich an dieser Stelle lediglich einen kurzen Überblick über diese Kameras geben, alles andere würde den Rahmen sprengen!

Im Internet findet man zahlreichen Webseiten mit ausführlichen Testberichten, beispielsweise

http://www.etest.de/digitalkamera.html

http://www.digitalkamera.de

http://www.nikon.de

Technische Daten D800 D610 D5200 D300
Erscheinung
in Produktion
Sensorformat
Sensortyp
Sensormaße
Effektive Auflösung
Gesamtpixelanzahl
ISO-Empfindlichkeit
Monitor-Größe [Zoll]
Klappbarer Monitor
Anzahl Messfelder
Bildfrequenz
AF-Motor im Body
Gewicht
Multifunktionshandgriff
Speichermedien
Bildverarbeitungs-Engine
Max. Bildgröße [Pixel]
Filmfunktion
01.02.2012
Nein
FX (Vollformat)
CMOS
35,9 x 24,0mm
36,3 Mp.
36,8 Mp.
100 - 6400
3,2
Nein
51
4 B/s
Ja
900g
MB-D12
1xCF/1xSD
3 EXPEED
7.360 x 4.912
Ja
01.10.2013
Ja
FX (Vollformat)
CMOS
35,9 x 24,0mm
24,3 Mp.
24,7 Mp.
100 - 6400
3,2
Nein
39
6 B/s
Ja
850g
MB-D14
2xSD
3 EXPEED
6.016 x 4.016
Ja
01.11.2012
Ja
DX (ASPI)
CMOS
23,5 x 15,6mm
24,2 Mp.
24,7 Mp.
100 - 6400
3
Ja
39
5 B/s
Nein
555g
Nein
1xSD
3 EXPEED
6.000 x 4.000
Ja
01.08.2007
Nein
DX (ASPI)
CMOS
23,6 x 15,8mm
12,3 Mp.
13,1 Mp.
200 - 3200
3
Nein
51
6 B/s
Ja
825g
MB-D10
1xCF
1 EXPEED
4.288 x 2.848
Nein

Überblick

Die Entwicklungen der digitalen Spiegelreflex-Kameras (DSLR) sind in den letzten Jahren von den Herstellern stark vorangetrieben worden und haben einen Bereich erreicht, der die klassische Kleinbild-Fotografie (35 mm) übersteigt. Aktuelle Kameras erreichen ein Leistungsniveau, das bisher den CCD-Kameras vorbehalten war.

Wer schnell und unkompliziert Astrofotografie betreiben möchte, sollte seine Bilder mit einer DSLR aufnehmen. Der Hauptvorteil einer DSLR ist ihre Unabhängigkeit, da es sich um ein geschlossenes System handelt; es werden weder Laptop noch Software benötigt! Des Weiteren ist eine DSLR anderen Lösungen preislich gesehen weit überlegen: für rund 450 € erhält man bereits eines sehr gute DSLR-Kamera. Im Hinblick auf die Bedienung und die Handhabung ist eines DSLR komfortabler als andere Lösungen.

Wer jedoch professionelle Astrobilder machen möchte, wird auf eine CCD-Kamera zurückgreifen. Die Anschaffung einer CCD-Kamera ist mit höheren Kosten verbunden. Eine qualitativ gute CCD-Kamera kostet mindestens 1.500 €. Zusätzlich zur CCD-Kamera benötigt man einen Laptop, das Erlernen der dazugehörigen Software und ein Filterrad mit RGB-Filtern (bei Verwendung einer schwarz-weiß Kamera). Wer sich eine derartige Ausrüstung finanziell leisten kann und die damit verbundene Materialschlacht bewältigt hat, wird mit fantastischen Astroaufnahmen belohnt!!!

Als Anfänger habe mich für die DSLR entschieden und bin mit den Ergebnissen bisher sehr zufrieden. Vor allem faszinieren mich die fotografischen Möglichkeiten einer DSLR.

Die meisten Astro-Fotografen benutzen für ihre Aufnahmen Kameras von Canon. In der Anfangszeit der digitalen Spiegelreflex-Kameras existierten nicht viele Alternativen, sowohl preislich als auch qualitativ. Die Firma Nikon ist erst relativ spät auf diesen Zug aufgesprungen und hat das Feld der damaligen Konkurrenz überlassen. Während der letzten 10 Jahre konnte Nikon viel an Boden gutmachen und hat sich zu einem der führenden Hersteller für DSLRs entwickelt.

Bereits vor meinen Wiedereinstieg in die Astronomie habe ich mich stark für die Fotografie interessiert und mich für Nikon entschieden. Daher lag es auf der Hand, meine Astrofotos mit meiner vorhandenen Nikon-Ausrüstung zu machen.

Welcher Hersteller der "Bessere" ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ein Umstieg zu einem anderen Kamerahersteller kam für mich aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage, da meine gesamte Ausrüstung auf Nikon ausgerichtet ist: Blitzgeräte, Objektive, Fernauslöser usw. Des Weiteren bin ich mit meinen Kameras bezüglich der Abbildungsleistungen, der Qualität, der intuitiven Bedienung und dem Service voll zufrieden.

Im Moment existieren einige Zubehörartikel oder Software, die nur mit Canon-Kameras funktionieren, beispielsweise der LACERTA M-GEN Stand Alone Autoguider; er besitzt eine Kamera-Fernsteuerung, die nur mit einer Canon-Kamera funktioniert.

Meine Fotoapparate

(1) Nikon D800
Die Nikon D800 (Abbildung 1) ist momentan mein "Flaggschiff" und in punkto Bildleistung durch nichts zu toppen! Die 36,8 Megapixel ergeben mit den richtigen Objektiven eine Bildschärfe, die ich vorher so noch nicht gesehen habe!

Für Großfeldaufnahmen verwende ich das Objektiv AF-S NIKKOR 14-24mm f/2.8G ED. Der Hauptvorteil dieses Objektives liegt darin, dass es bei 14 mm (Weitwinkel) nahezu keine Verzeichnung aufweist und über den gesamten Brennweitenbereich ein Öffnungsverhältnis von f/2,8 besitzt.

Für Detailaufnahmen benutze ich meinen 120-er APO (LINK). Durch das Vollformat der Kamera kann ich die fotografische Leistung voll ausnutzen! Der APO besitzt einen 3 Zoll-Auszug. In Verbindung mit dem 2,5 Zoll-Flattener (LINK) hat man extrem scharfe Fotos bis zum Rand und - das Wichtigste - keine Vignettierungen (Abschattungen) durch eine zu geringe Öffnung.

d800

Abbildung 1   Meine Nikon D800.

(2) Nikon D610
Als Zweitbody verwende ich eine Nikon D610 (Abbildung 2); sie bietet fast die gleichen Eigenschaften wie meine Nikon D800. Vorteil: Ich kann mit zwei Vollformat-Systemen getrennt arbeiten, beispielsweise mit der D800 am APO und der D610 mit einem Weitwinkel-Objektiv.

Die D610 besitzt zwar eine geringere Auflösung (als die D800), macht dennoch hervorragende Bilder. Ein Vorteil (bei der normalen Fotografie) sind die Automatik-Programme der D610. Gerade für Fotografie-Anfänger sind diese Programme wichtig: man kann ohne viel Fachwissen "gute Bilder" machen. Die D800 bietet diese Automatik-Programme nicht und muss komplett manuell eingestellt werden, was den Profi aber nicht stört, im Gegenteil!!!

d610

Abbildung 2   Meine Nikon D610.

(3) Nikon D5200
Bei der kleinen Nikon D5200 (Abbildung 3) gibt es Situationen, in denen man froh ist, daß man einen Fotoapparat mit Schwenkbildschirm hat, beispielsweise bei Makroaufnahmen oder Objekten, die sich in Zenitnähe befinden. (Gerade bei der Verwendung mit meinem Refraktor (LINK) ist es schön, wenn man beim Fokussieren oder bei der Bildkontrolle nicht auf dem Boden liegen muss; bei einem Newton-Teleskop besteht das Problem bauartbedingt nicht.)

Ein weiterer Vorteil der D5200 ist ihr geringes Gewicht von lediglich 555 Gramm; besonders in Verbindung mit meinem 6-Zöller (LINK) und der NEQ-5 Montierung (LINK) belastet die Kamera den Teleskop-Auszug kaum und schont somit die Montierung.

Für meinen 6- und 10-Zöller mit ihren 2"-Auszügen genügt die D5200; sie hat einen Sensor im DX-Format (ASPI), was genau richtig für diese 2"-Öffnung ist. Mit einem Vollformat-Sensor würde es zu Vignettierungen kommen bzw. müsste ich die Sensorgröße auf das DX-Format runterskalieren.

d5200

Abbildung 3   Meine Nikon D5200.

(4) Nikon D300
Nun zu meiner "alten Lady", der D300 (Abbildung 4). Bezüglich der Verarbeitung und der Zuverlässigkeit müssen sich meine anderen Nikon-Kameras mit ihr messen!
Die D300 war eine Kamera, die bei professioneller Leistung neue Maßstäbe im Kompaktformat setzte: 12,3 Megapixel, 3-Zoll-LCD-Monitor, 6 Bilder/s, Sensorreinigungssystem und ein Empfindlichkeitsbereich von ISO 200 bis ISO 3200, um einige wichtige Punkte zu nennen.

Ich benutze diese Kamera nach wie vor sehr gerne und habe mit ihr meine ersten Astro-Aufnahmen gemacht.

d300

Abbildung 4   Meine Nikon D300.

In der Zukunft werde ich mich zunehmend im Bereich der CCD-Kameras umsehen; dies betrifft jedoch nur die Planeten-Fotografie. In diesem Objektbereich ist es sehr schwer, gute Aufnahmen mit einer DSRL hinzubekommen. Da man bei Planeten mit hohen Vergrößerungen arbeitet und die Luft ständig in Bewegung (sog. seeing) ist, kann man den richtigen Fokuspunkt mit einer DSLR nicht finden. Eine für Planeten-Fotografie optimierte CCD-Kamera macht 10-30 Aufnahmen pro Sekunde, was es ermöglicht, die schärfsten Aufnahmen heraus zu suchen.

Über dieses Thema werde ich in einem separaten Artikel berichten.

Ein Tipp am Rande: Wer mit der DSLR noch bessere Ergebnisse erreichen möchte, kann seine Kamera modifizieren lassen! Die Rotempfindlichkeit normaler DSLRs ist für die Astrofotografie nicht optimal: vor dem Bildsensor sitzt ein Sperrfilter, der das Rotlicht herausfiltert. Dies ist für "normale Bilder" wichtig, da diese ansonsten einen Rotstich zeigen würden. Für die Astrofotografie wünscht man sich genau das Gegenteil, insbesondere bei astronomischen Objekten mit hohem Rotlichtanteil!
Wer möchte, kann sich unter dem folgenden Link über dieses Thema informieren:

http://www.dslr-astrotec.de/index.html

Ihre
IG Hutzi Spechtler – Frank Fürböck

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