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Neue Meteorschauer entdeckt

Die Liste der jährlichen Meteorschauer [1] (Abb. 1) muss erweitert werden. Die bekanntesten Meteorschauer sind die Perseiden [1], die Leoniden [1] und die Geminiden [1].

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Abb. 1 Eindruck eines Meteorschauers mithilfe einer Langzeitbelichtung.
© www.az.com


Meteore [1] bzw. Sternschnuppen [1] - wie sie volkstümlich genannt werden - werden seit Jahrhunderten beobachtet, zunächst mit dem bloßen Auge und Strichlisten, mit der aufkommenden Technik jedoch zunehmend per Radarmessung [1] und Video-Trackingsystemen [1].


Meteore gelangen im Prinzip täglich in die Erdatmosphäre und verglühen dort (Abb. 1). Während eines Meteorschauers ist ihre Zahl in einem bestimmten Zeitraum besonders groß. Dabei stammen diese Meteore typischerweise von einem bestimmten Objekt - einem Kometen [1] - bzw. dessen Bahnresten, die die Erde kreuzen (Abb. 2).

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Abb. 2 Schematische Darstellung der Entstehung von Meteoren in der
Erdatmosphäre. Dabei kreuzen sich die Bahnen der Erde und eines alten
Kometen. Dabei können die Staubteilchen des Kometen in die Erdatmosphäre
eindringen und als Sternschnuppen am Nachthimmel erscheinen.
© http://www.avgoe.de


Die neuen Meteorschauer wurden mithilfe von Videokameras entdeckt, die ursprünglich für die Suche nach Einbrechern entworfen, jedoch gezielt für die Überwachung des Himmels bzw. der Suche nach hellen Meteoren eingesetzt wurden.

Die auf diese Weise neu entdeckten Meteorschauer sind zwar lichtschwach, weisen jedoch auf Reste von Bahnen alter Kometen oder Asteroiden [1] hin und erlauben einen 3-dimensionalen Blick auf die Verteilung von Staub im Sonnensystem [1].

Bei der Mehrheit der Sternschnuppen handelt es sich um Teilchen, deren Durchmesser dem eines Sandkorns entspricht. Einige wenige könnten beim Eindringen in die Erdatmosphäre [1] nicht verglühen, sondern zur Erdoberfläche gelangen; dies entspricht einer potentiellen Gefahr für die Erdbewohner.

Weltweit haben Beobachter der IAU (International Astronomical Union) [1] mehr als 750 mögliche Meteorschauer gemeldet. Davon konnten nur wenige bestätigt werden. Im Rahmen der Allsky Meteor Surveillance (CAMS) [1] erfolgte die Überprüfung dieser Meldungen durch die Installation von 60 Kameras in Nord-Kalifornien, die in verschiedene Richtungen blickten.

Seit dem Jahr 2010 verzeichnete CAMS mehr als 250.000 Meteore. Insgesamt untersuchte CAMS 110.367 Meteorspuren von Objekten mit visuellen Helligkeiten zwischen -2 mag und +4 mag. Dabei handelt es sich bei etwa 75 Prozent um zufällige Ereignisse, bei nur rund 25 Prozent betrafen die Ereignisse tatsächlich Meteorschauer.

CAMS konnte 81 (bereits bekannte) Meteorschauer bestätigen und entdeckte bei der Analyse der Daten sagenhafte 86 neue Meteorschauer. Darunter befindet sich beispielsweise ein Meteorschauer der Südsternhimmels, der Anfang Dezember zu sehen ist; sein Radiant [1] befindet sich im Sternbild Vela (Vel, Segel) [1].

Zu den bisher bekannten und nunmehr erneut bestätigten Meteorschauern gehören die Schauer [4, 5] der
- α Coronae Borealiden (Aktivität im Januar),
- α Virginiden (April),
- h Virginiden (May),
- μ Cassiopeiden,
- 49 Adromediden (Juli)
- λ Ursae Majoriden (Oktober),
- η Hydriden (Dezember) und der
- σ Virginiden.

Ein anderer neuer Meteorschauer sind die χ Cygniden (757, CCY, Radiant im Sternbild Schwan (Cyg), Aktivität im September) [1]. Die Forscher wundern sich, dass dieser Schauer nicht bereits entdeckt wurde. Bei einem anderen neuen Meteorschauer traf einer der Brocken sogar (nachweisbar) die Mondoberfläche.

Das CAMS-Projekt wurde nunmehr durch ein Netzwerk kleinerer Kameras in den Niederlanden und Neuseeland erweitert. Damit soll ein noch detailliertes Bild von den Objekten, die täglich in die Erdatmosphäre eindringen, entstehen.

 

Falls Sie Fragen und/oder Anregungen zu diesem Thema haben oder uns Ihre Aufnahmen von Meteoren schicken möchten, schreiben Sie uns unter kontakt@ig-hutzi-spechtler.eu

 

Ihre
IG Hutzi Spechtler – Yasmin A. Walter

 

Quellenangaben:

[1] Information über astronomische und physikalische Begriffe
www.wikipedia.de

[2] Jenniskens, P., Nature 525, 302–303 (17 September 2015)

[3] Mehr Information zu CAMS
http://cams.seti.org/

[4] Jenniskens, P., et al., Icarus (14 August 2015)

[5] Jenniskens, P., et al., Icarus (15 September 2015)

 

 

 

 

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