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Die Perseiden kommen!

Was sind die Perseiden?
Im Monat August kommen Liebhaber des nächtlichen Sternenhimmels in den Genuss einige helle und schnelle Sternschnuppen zu sehen, die Perseiden. Die Perseiden erhielten ihren Namen, da sie scheinbar aus dem Sternbild Perseus (sog. Radiant) kommen (Abb. 1). Der Radiant der Perseiden befindet sich bei der Rektaszension – 03h 12m und der Deklination + 58° (Sternbild Perseus).

perseus

Abbildung 1   Schematische Ansicht des Sternbildes Perseus. © stellarium/yahw

Die Perseiden werden auch als Laurentiustränen bezeichnet. Diese Bezeichnung geht auf den Heiligen Laurentius von Rom zurück. Er diente treu der Kirche und starb um den 10. August 258 nach grausamer Folter. Doch selbst in diesen schrecklichen Qualen bewahrte Laurentius seinen Humor; er neckte den Henker und sagte diesem, er solle ihn auf dem Feuer wenden, der Braten sei auf der einen Seite schon gar. Wahrscheinlich deshalb ist Laurentius der Schutzheilige sämtlicher Berufe, die mit Feuer in Verbindung stehen.

Die Perseiden sind ein sog. Meteorstrom oder Meteorschauer oder Sternschnuppenschwarm und stellen eine Häufung von Sternschnuppen zu einem gewissen Zeitpunkt im Jahr dar. Sie sind jährlich in der ersten Augusthälfte zu beobachten. Die Mehrzahl der Perseiden kann man am frühen Morgenhimmel im Osten - knapp vor der Morgendämmerung – beobachten.

Erste Perseiden können in Mitteleuropa bereits Ende Juli gesichtet werden, die Rate der Meteore beträgt in diesen Tagen jedoch meist nur eine Sternschnuppe pro Stunde. Innerhalb der nächsten drei Wochen kann man nachts immer mehr Perseiden entdecken. Anfang August sind es oftmals 5 Meteore pro Stunde, kurz vor dem 10. August sogar 15 Meteore pro Stunde. Zwischen dem 11. und 13. August steigt die Rate der Sternschnuppen rapide an, bis auf rund 100 pro Stunde. Der Meteorschauer erreicht sein Maximum. Um den 15. August liegt die Rate erneut bei rund 10 Perseiden pro Stunde. Die Perseiden zählen mit Geschwindigkeiten von rund 60 km/s zu den schnellen Meteoren.

Der Ursprung der Perseiden
Gelangt die langgezogene Bahn eines alten Kometen (und dessen Überbleibsel) in Erdnähe oder kreuzt sie die Erdbahn, sind in der Folge Sternschnuppen (Meteore) zu sehen. Bei periodischen Kometen, die immer wieder auftauch(t)en, können die dazugehörigen Sternschnuppen als Schauer immer wiederkehren.
Oftmals mit einem Wunsch des Beobachters verbunden, handelt es sich bei den Meteoren lediglich um kleinste Teilchen, die in der Erdatmosphäre verglühen und meist nur kurze Leuchtspuren am Himmel hinterlassen. Die Partikelwolken auf der Bahn alter Kometen lösen sich im Laufe der Zeit auf oder ihre Bahn um die Sonne wird durch unterschiedlichste Einflüsse gestört. Daher sind Sternschnuppenströme wie die Perseiden nicht ewig sichtbar.

Ursprung der Perseiden ist der Komet 109P/Swift-Tuttle, der im Jahr 1866 von dem italienischen Astronomen Schiaparelli, dem „Scharfäugigsten“ seiner Zeit, als Ursache des Auftauchens der Sternschnuppen im August identifiziert wurde. Die Chinesen haben die Perseiden bereits im Jahr 36 beobachtet. Letztmalig tauchte der Komet Swift-Tuttle im Jahr 1992 auf. Er besitzt eine Umlaufperiode von rund 130 Jahren und wird im Jahr 2026 wieder auftauchen.

Die Perseiden vergangener Jahre
Nach dem erneuten Auftauchen des Kometen Swift-Tuttle stieg die Anzahl der im Maximum beobachtbaren Perseiden kurzzeitig an, während sie in den letzten Jahren (2010-2013) bei idealen Bedingungen zwischen 91 und 122 Meteoren pro Stunde lag. Interessanterweise zeigen die Perseiden innerhalb eines 24-Stunden-Fensters üblicherweise ein sog. Doppel-Maximum.

Das Perseiden-Maximum im Jahr 2014
Unglücklicherweise erleben wir im August 2014 ähnliche Beobachtungsverhältnisse wie im August 2011, in dem das Datum des Vollmondes in der Nähe des Perseiden-Maximums lag. Im August 2014 liegt das Maximum zwei Tage nach der Vollmondphase. Der Mondaufgang findet bereits vor dem Ende der Dämmerung statt und wird daher den Nachthimmel stark aufhellen.

Dennoch sollte man „die Flinte nicht ins Korn werfen“: Zur Vermeidung der Himmelsaufhellung während des Perseiden-Maximums sollte man sich in der Nähe eines Hügels oder hohen Gebäudes aufhalten, das den hellen Mond abdeckt. Sicherlich wird man aufgrund des hellen Mondlichtes weniger Perseiden beobachten können, jedoch sind die Perseiden hell und somit bei gutem Wetter trotzdem beobachtbar, insbesondere wenn man dem Mond „den Rücken“ zudreht. Alternativ kann man die Jagd nach den Perseiden einige Tage vor dem Maximum beginnen. Der Mond befindet sich am 4. August im 1. Viertel.
Die meisten Perseiden kann man beobachten, wenn das zugehörige Sternbild, der Perseus, bereits über dem Horizont steht. Daher sollte man seine Beobachtungszeit auf den Zeitraum zwischen etwa 2 Uhr nachts und der Morgendämmerung legen.

Das Aktivitätsmaximum der Perseiden im Jahr 2014 wird voraussichtlich in der Nacht vom 12./13. August 2014 erreicht. Die theoretisch vorhergesagte Rate im Maximum liegt bei rund 90 Meteoren pro Stunde. Dieser Peak soll am 13. August zwischen 00:15 UT (Universal Time, UT + 2 Stunden = MESZ) und 02:00 UT erreicht werden. Eine andere Vorhersage legt sich auf ein Zeitfenster um 01:37 UT fest. Zu empfehlen sind Beobachtungen vom 12. August ab 19:00 UT bis zum 13. August etwa 05:00 UT, auf alle Fälle am 13. August zwischen 00:00 UT und 03:00 UT.

In diesem Jahr scheinen Beobachter in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten für die Beobachtung der Perseiden favorisiert zu sein. Die Anzahl der Sternschnuppen in den Nächten vor dem Maximum und danach liegt wahrscheinlich bei über 50 pro Stunde – natürlich nur bei idealen Beobachtungsbedingungen.

Falls Sie sich entscheiden, auf „Sternschnuppenjagd“ zu gehen und die Nacht unter freiem Himmel zu verbringen, vergessen Sie bitte nicht sich warm anzuziehen, eine Liege oder einen bequemen Stuhl und eine Decke sowie Verpflegung (z.B. heiße Getränke) mitzunehmen.

Möchten Sie die Perseiden mit uns gemeinsam beobachten? Dann kontaktieren Sie uns unter kontakt@ig-hutzi-spechtler.eu.

Viel Spaß beim Beobachten und vergessen Sie Ihre Wünsche nicht!

Ihre
IG Hutzi Spechtler – Yasmin A. Walter

 

Quellenangaben:

[1] Meteorkalender der International Meteor Organization (IMO)
www.imo.net/calendar/2014

[2] Fotografie des Perseiden-Meteorschauers im Jahr 2012
www.davidkingham.com

 

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