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Wettlauf der Asteroiden-Missionen - Die NASA landet im
Jahr 2019 auf Bennu

Jetzt ist es amtlich: die NASA [1] macht es der europäischen Raumfahrtbehörde ESA [1] und der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA [1] nach und landet auf einem Asteroiden.

Der Asteroid (191855) Bennu
Der Name des Asteroiden: (101955) Bennu (zuvor besaß er die Bezeichnung 1999 RQ36). Dabei handelt es sich um einen Asteroiden des Apollo-Typs [1]. Bennu wurde am 11. September 1999 mithilfe des LINEAR-Projektes entdeckt [1], das bereits zahlreiche Kometen aufspürte. Der Asteroid besitzt einen Durchmesser von rund 500 Metern. Der Name des Asteroiden entstand bei einem Wettbewerb der NASA, in dem Schüler Vorschläge zur Benennung des Himmelskörpers einsenden sollten.

Im Mai 2011 gab die NASA bekannt, dass sie eine Mission zu Bennu starten wird. Die Kosten der OSIRIS-REx-Mission (Origins Spectral Interpretation Resource Identification and Security Regolith Explorer) [2] betragen rund 800 Millionen US-Dollar. Mithilfe von drei hochauflösenden Kameras, einem Infrarot-Spektrometer (LiDAR) und anderen Instrumenten sollen die Chemie des Asteroiden untersucht und die genaue Bahn von Bennu bestimmt werden. Weiterhin soll der sog. Jarkovsky-Effekt [1] und dessen Auswirkung auf den Asteroiden genauer untersucht werden*.

Ursprünglich wollte die NASA eine neue Marsmission durchführen. Dabei sollten Proben der Marsoberfläche zur Erde zurück gebracht werden. Nunmehr wurde das Budget für die Asteroidenmission genehmigt. Die Mission zu Bennu soll im September 2016 von Florida aus starten, den Asteroiden im Jahr 2019 erreichen (Abb. 1) und mit den gesammelten Bodenproben im Jahr 2023 zur Erde zurückkehren.

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Abb. 1 Künstlerische Darstellung der OSIRIS-Rex-Mission am Asteroiden Bennu.
© http://www.lockheedmartin.com

 

Weshalb sind Asteroiden so wichtig?
Asteroiden sind Überbleibsel aus der Frühphase unseres Sonnensystems. Sie können komplexe organische Moleküle enthalten und damit Aufschluss über die Entstehung von Leben auf der Erde geben.

Japanische und europäische Missionen
Asteroiden- und Kometenmissionen der letzten Jahre:
Die japanische Raumfahrtbehörde landete mit der Hayabusa-Mission [3] auf dem Asteroiden 25142 Itokawa; sie kehrte (nach etlichen Problemen) mit Bodenproben im Jahr 2010 zur Erde zurück.
Die europäische Rosetta-Mission [4] wird hoffentlich in den Tagen um den 3. November mit dem Lander Philae [1] erfolgreich auf dem Kometen 67P/Churyumov–Gerasimenko aufsetzen und diesen vor Ort untersuchen.

Die Japaner könnten den Amerikanern allerdings mit ihrer geplanten Hayabusa 2-Mission [3] zu dem erdnahen Asteroiden (162173) 1999 JU3 [1] erneut zuvorkommen. Die neue Asteroiden-Mission wurde der Öffentlichkeit am 31. August vorgestellt und soll mithilfe eines neuen Ionentriebwerkes bis zum Asteroiden fliegen, einen künstlichen Krater erzeugen und diesen untersuchen. Hayabusa 2 soll noch im Jahr 2014 gestartet werden, den Asteroiden im Jahr 2018 erreichen, diesen rund 6 Monate umkreisen, diesen Ende des Jahres 2019 verlassen und Ende 2020 zur Erde zurückkehren. [3]

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Abb. 2 Logo der OSIRIS-Rex-Mission und der sich an Bord befindlichen Zeitkapsel
mit Nachrichten der Öffentlichkeit zur zukünftigen Erkundung des Sonnensystems.
© http://www.asteroidmission.org

 

„Message to OSIRIS“
Das OSIRIS-Rex-Team ruft die Öffentlichkeit auf Nachrichten zu erstellen, die in einer Zeitkapsel an Bord (Abb. 2) aufbewahrt und mitfliegen werden [5]. Die Nachrichten sollen Ideen und Vorhersagen zur Erkundung unseres Sonnensystems enthalten, beispielsweise Vorhersagen für die Erkundung des Planetensystems innerhalb der nächsten 10 Jahre.** Nach der Rückkehr der Asteroiden-Mission wird die Kapsel geöffnet. Dann soll nachgeprüft werden, ob und welche der Vorhersagen bis dahin eingetroffen ist.

Eine gute Gelegenheit Ideen für künftige Raumfahrtmissionen und deren Zielsetzung zu überlegen und an das OSIRIS-Rex-Team zu senden.
Machen Sie mit !

 

Falls Sie Fragen und Anregungen zu diesem Thema haben, schreiben Sie uns unter kontakt@ig-hutzi-spechtler.eu

 

Ihre
IG Hutzi Spechtler – Yasmin A. Walter

 

Quellenangaben:

[1] Information zu astronomischen und physikalischen Begriffen
www. wikipedia.de

[2] Mehr Information über die OSIRIS-REx-Mission
http://www.asteroidmission.org/

[3] Mehr Information zur Hayabusa 2-Mission
http://global.jaxa.jp

[4] Mehr Information zur Rosetta-Mission
http://sci.esa.int/rosetta/

[5] Weitere Information über die Zeitkapsel der OSIRIS-REx-Mission
http://www.asteroidmission.org/update/asteroid-time-capsule/

 

Jarkovsky-Effekt: Dabei handelt es sich um eine sog. nicht-gravitative Kraft. Wird der Asteroid auf der der Sonne zugewandten Seite bestrahlt, wird diese Strahlung von seiner Oberfläche absorbiert. Dieser Oberflächenbereich erwärmt sich (im Gegensatz zur sonnenabgewandten Seite des Asteroiden).
Die von der Sonne beschienene Seite des Asteroiden reemittiert die Strahlung. Somit entsteht ein Unterschied der Wärmestrahlung, die von der bestrahlten und der im Dunkeln liegenden Seite des Asteroiden ausgeht und erzeugt einen sog. Strahlungsdruck bzw. eine geringe (nicht-gravitative) Kraft auf den Asteroiden, die seine Bahn leicht verändert.

** Die Vorschläge können nahezu alle wissenschaftlichen Gebiete betreffen: Naturwissenschaft, Ingenieurswesen, Technologie oder Gebiete im Zusammenhang mit der Erkundung des Weltraums.

 

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