Wieviele Sterne kann ich nachts am Himmel sehen?

Möglicherweise haben Sie sich diese Frage bereits einmal in Ihrem Leben gestellt und keine Antwort darauf gefunden. Die Standardantwort, die man üblicherweise auf die Frage nach der Anzahl der nachts am Himmel sichtbaren Sterne enthält ist: etwa 6.000 Sterne insgesamt und 3.000 Sterne am nördlichen Sternhimmel.

In einer extrem dunklen Nacht kann man mit „guten Augen“ jedoch insgesamt 9.096 Sterne am gesamten Himmel sehen, rund 4.548 Sterne auf jeder Halbkugel der Erde. Allerdings ist das breite diffuse Band der Milchstraße davon ausgenommen. Mit dem bloßen Auge kann man die einzelnen Sterne im Milchstraßenband nicht voneinander trennen.

Mithilfe des 2,5m-Isaac Newton-Teleskops auf der Kanareninsel La Palma und einer zehnjährigen Beobachtungskampagne sind Astronomen um Geert Barentsen dieser Frage nachgegangen [2, 3]. Die Wissenschaftler zählten auf insgesamt 7.600 Aufnahmen sämtliche Sterne, die heller als 20 mag strahlen, mehr als eine Millionen mal schwächer als Sterne, die man mit dem bloßen Auge (Sternhelligkeit etwa 6 mag) sehen kann.

Die Forscher erstellten daraus einen Sternkatalog mit 219 Millionen Einzelsternen, deren genaue Position und Helligkeit in verschiedenen Wellenlängen. Die Beobachtungen zeigen wie die Stern- und Staubdichte in der Milchstraße variiert und helfen, die Struktur unserer Galaxis besser zu verstehen.

© http://www.ras.org.uk

Diese „Sternzählung“ spiegelt sich in der obigen Sternkarte wider: bei den dunklen Gebieten handelt es sich um Gebiete mit viel Staub, die die dahinter liegenden Sterne sozusagen „verbergen“. Die hellen Gebiete enthalten zahlreiche Einzelsterne.

Die Veröffentlichung dieses detaillierten Sternkataloges ermöglicht einen weltweiten freien Zugang zu den gesammelten Sterndaten.

Falls Sie Fragen und/oder Anregungen zu diesem Thema haben, schreiben Sie uns unter kontakt@ig-hutzi-spechtler.eu

Ihre
IG Hutzi Spechtler – Yasmin A. Walter

Quellenangaben:

[1] Information über astronomische und physikalische Begriffe
www.wikipedia.de

[2] Pressemeldung der Royal Astronomical Society (RAS) vom 16. September
http://www.ras.org.uk

[3] Barentsen, G., et al.,  MNRAS 444, 3230-3257 (2014)

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