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Laniakea – unsere kosmische Adresse

Wie lautet unsere Adresse im Universum?
Wenn wir eine Adresse angeben sollen, wo wir im Universum zu Hause sind – wie würde diese lauten ? Bisher dachten die Astronomen, es sei diese Adresse:

Hessen
Deutschland
Europa
Erde
Erde-Mond-System
Sonnensystem
Lokale Blase
Gould-Gürtel *
Orion-Spiralarm
Milchstraße
Lokale Galaxiengruppe
Virgo-Supergalaxienhaufen
Universum

Die Lokale Blase
Dabei befindet sich unser Sonnensystem in der sog. Lokalen Blase [1] (Abb. 1) , einer lokalen, nahezu kreisförmigen, blasenartigen (heißen) Struktur, die nur wenig Staub enthält. Die Blase ist eine typische Struktur innerhalb der Milchstraße und von riesigen bogenförmigen Schalen dichten Gases umgeben (gelbe Bereiche). Der Durchmesser der Lokalen Blase beträgt rund 1.000 Lichtjahre**. Die Lokale Blase befindet sich am inneren Rand des sog. Orion-Spiralarmes.

Außer der Sonne befinden sich zahlreiche uns bekannte Nachbarn in der Lokalen Blase, beispielsweise die Sterne Alpha Centauri (α Cen, Sternbild Zentaur), Sirius (α CMa, Großer Hund), Formalhaut (α PsA, Südlicher Fisch), Procyon (α CMi, Kleiner Hund), Mizar (ζ Uma, Großer Bär/Wagen), Regulus (α Leo, Löwe) und viele mehr (Abb. 1).

Laniakea

Abb. 1 Schematische Darstellung der Lokalen Blase.
Die Position der Sonne (Sun) liegt etwas außerhalb der Blasenmitte (blauer Bereich).
Sterne in Sonnennähe sind beispielsweise Alpha Centauri oder Sirius.
Die Blase ist von einem dichteren Bereich (gelb) umgeben.
© http://www.astronomycafe.net

 

Der Orion-Spiralarm
Unsere Milchstraße ist eine Spiralgalaxie (mit einer zentralen Balkenstruktur). Sie besitzt anstelle von zwei zentralen Spiralarmen eher mehrere Spiralarmfragmente. Wir befinden uns in einem kleineren Spiralarm, dem Orion-Arm. Er befindet sich zwischen dem Sagittarius- und dem Perseus-Spiralarm. (Abb. 2a und 2b)

laniakea

Abb. 2a Schematische Darstellung der Spiralarme der Milchstraße.
Die unterschiedlichen Spiralarme und -fragmente sind farbig markiert.
Die Position der Sonne befindet sich im Orion-Spiralarm (gelber Kreis).
In der Mitte der Milchstraße befindet sich das galaktische Zentrum (GC).
© www.wikipedia.de

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Abb. 2b Schematische Darstellung der Position der Sonne (Sun) im Orion-Spiralarm (Orion Spur). Weitere Spiralarme in unserer galaktischen Nachbarschaft sind der Cygnus-Arm, der Perseus-Arm und der Sagittarius-Arm. Der Orion-Arm ist ein Spiralarmfragment. - © R. Hurt, Wikimedia Commons (2010)

 

Die Milchstraße und die Lokale Gruppe
Unsere Milchstraße, die Galaxis, besitzt einen Durchmesser von rund 100.000 Lichtjahren, die Erde befindet sich etwa 25.000 Lichtjahre vom Zentrum der Milchstraße entfernt.

Unsere nächsten galaktischen Nachbarn sind beispielsweise die beiden Magellhanschen Wolken [1] und einige kleinere Galaxien sowie die riesige Andromedagalaxie (M31) [1] und die sie umgebenden kleineren Galaxien. M31 ist immerhin bereits rund 2,5 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.
Diese Anhäufung von Galaxien bezeichnen wir als Lokale Gruppe oder Lokalen Galaxienhaufen (Abb. 3). Der Durchmesser der Lokalen Gruppe beträgt rund 5-7 Millionen Lichtjahre. Sie umfasst rund 30 Galaxien unterschiedlichen Aussehens.

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Abb. 3 Schematische Darstellung der Lokalen Gruppe.
Anhäufungen von Galaxien findet man um die Milchstraße (Milky Way Galaxy,
rote Schrift) und die Andromedagalaxie M31. - © wikipedia.de

 

Der Virgo-Galaxienhaufen
Der nächste größere Galaxienhaufen ist der sog. Virgo-Galaxienhaufen [1] im Sternbild Jungfrau (Virgo). Er befindet sich in einer Entfernung von rund 54 Millionen Lichtjahren und enthält zwischen 1.500-2.000 Mitglieder, darunter die riesige Galaxie M87 [1].

Der Lokale Superhaufen
Der Virgo-Haufen ist gleichzeitig das Zentrum des lokalen Supergalaxienhaufens, den man als Virgo-Superhaufen oder Lokalen Superhaufen [1] bezeichnet. Er besitzt einen Durchmesser von 100-200 Millionen Lichtjahren und enthält einige Hundert Mitglieder.

Supergalaxienhaufen sind noch größere Anhäufungen von Galaxien und enthalten Dutzende von Galaxienhaufen, die wiederum oftmals selbst aus Hunderten von Galaxien bestehen. Die Ausdehnung eines Superhaufens ist oftmals unklar. Wir sind mit unserer Lokalen Gruppe ein Teil eines Supergalaxienhaufens. Bisher hielt man die Milchstraße und die Galaxien der Lokalen Gruppe für einen Teil des Virgo-Superhaufens.

Erinnern Sie sich an den letzten Teil unserer kosmischen Adresse?

...
Milchstraße
Lokale Galaxiengruppe
Virgo-Supergalaxienhaufen
Universum

Nein, sagen Wissenschaftler in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift Nature [2], diese Adresse ist unvollständig.

Wie misst man die Entfernung und Verteilung von Galaxien?
Misst man die Entfernung von Objekten unserer galaktischen Umgebung, findet man Tausende von anderen Milchstraßen, die Galaxien. Galaxien ordnen sich entlang fadenartiger Filamente an; diese Strukturen befinden sich auf den Oberflächen blasenartiger Strukturen, die das Universum wie eine Honigwabenstruktur (oder netzartige Struktur) durchziehen (Abb. 4).
Dabei bezeichnet man ausgedehnte Filamentstrukturen mit einer Häufung von Galaxien als Galaxienhaufen, die Galaxienanhäufungen an den Knotenpunkten der Honigwabenstruktur als Supergalaxienhaufen (Superhaufen). Das Innere der Honigwaben ist nahezu leer.

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Abb. 4 Verteilung der Galaxien am Himmel
Jeder Punkt entspricht einer gemessenen Galaxie. Die halbrunde Skala (am Rand) entspricht einer Richtung am Himmel, die seitlichen Skalen (Redshift) der Entfernung einer Galaxie. Die Häufung von Galaxien entlang von Filamenten ist deutlich zu erkennen, ebenso ihre Häufung an Knotenpunkten der Honigwabenstruktur.
[Rotverschiebung z=0,02=261 Mio. Lj; z=0,08=1 Mrd. Lj]
© M. Blanton and the SDSS (2008)

Die obige Darstellung ist eine 2-dimensionale Karte der uns umgebenden Galaxien im Universum.

Die 3-dimensionale Galaxienverteilung
Man kann die großräumige Struktur des Universums auch 3-dimensional vermessen: mithilfe der Geschwindigkeiten der Galaxien. Dabei zieht man von der gemessenen Geschwindigkeit einer Galaxie die Bewegung ab, mit der sich das Universum selbst ausdehnt – die kosmische Expansionsrate des Universums.

Das Ergebnis der Subtraktion ist eine Restgeschwindigkeit, die sog. Pekuliargeschwindigkeit oder Eigenbewegung einer Galaxie, die ihre individuelle Bewegung im Raum unabhängig von der Ausdehnung des Weltalls widerspiegelt. Dabei wird die Eigenbewegung einer Galaxie von der gravitativen Anziehung anderer Galaxien bzw. eines Haufens oder Superhaufens geprägt sowie von der Materieverteilung (auch die der sog. Dunklen Materie [1]) im zugehörigen Galaxienhaufen bzw. Superhaufen.

Eine ältere Darstellung der 3-dimensionalen Verteilung der nahen Galaxienhaufen zeigt die nachstehende Abbildung (Abb. 5): Die Lokale Gruppe ist Teil des Lokalen (Virgo-Superhaufens und befindet sich in der Nähe des Centaurus-Haufens. Am linken Rand der Darstellung befindet sich die sog. Große Mauer [1].

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Abb. 5 3-dimensionale (Geschwindigkeits-)Verteilung der Galaxien
in der Nachbarschaft der Lokalen Gruppe (Local Group). [4]
Die Ansammlungen der Galaxien scheinen in zwei „Hälften“ geteilt zu sein.

 

Aus den Eigenbewegungen erhält man nicht nur die 3-dimensionale Verteilung der Galaxien bzw. der Materie, aus der sie bestehen, im Universum (wie in der obigen Darstellung), sondern vielmehr eine Karte der Bewegungsrichtung der Galaxien.

Die grobe Idee zur Vermessung der Zugehörigkeit von Galaxien zu einem Superhaufen ist: Galaxien, die zu einem Supergalaxienhaufen gehören, werden von diesem angezogen und sollten daher eine Bewegung in Richtung dieses Superhaufens zeigen. Galaxien, die nicht zum Superhaufen gehören, zeigen andere Bewegungsrichtungen bzw. -muster. Das Ziel ist die Bestimmung der „Grenze“ des Superhaufens: wo ist er zu Ende, wie groß ist er und wie viele Galaxien gehören zum Lokalen Superhaufen?

Neue Messungen und eine neue kosmische Adresse
Eine derartige 3-dimensionale Galaxienkarte haben Wissenschaftler um Brent Tully# mithilfe der Beobachtung und Daten von 8.000 Galaxien angefertigt. Dazu nutzten sie beispielsweise das Green Bank-Teleskop (GBT) [1] und andere Radioteleskope. Die Karte zeigt ein „Muster“: es existieren Bereiche im Universum, an denen die Galaxien sehr unterschiedliche Eigenbewegungen besitzen und ihre Bewegungen „divergieren“.

Dabei entdeckten die Forscher, dass die Hauptbewegungsrichtung der Galaxien in unserer Nachbarschaft eine „Grenze“ besitzt (so wie die Grenze eines Kontinentes). Diese Gravitationsgrenze markiert die Grenze unseres Lokalen Supergalaxienhaufens. Innerhalb dieser Grenze sind die Bewegungen der Galaxien „nach innen“ (in Richtung des Zentrums des Superhaufens) gerichtet – ähnlich kleinen Bergflüssen, die beim Hinabfließen in ein Tal zusammentreffen. (Abb. 6a-c)

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Abb. 6a Bewegungsmuster der Galaxien innerhalb des
neu entdeckten Lokalen Supergalaxienhaufens.
Die Linien entsprechen den 3-dimensionalen Geschwindigkeiten der Galaxien.
Die Position der Sonne bzw. Milchstraße befindet sich innerhalb des Kreises
in der Bildmitte. - © http://irfu.cea.fr/laniakea

 

Die in der obigen Abbildung dargestellten Bewegung(srichtungen) entsprechen der in der nächsten Abbildung gezeigten Materieansammlung von Galaxienhaufen (wie dem Herkules-Supergalaxienhaufen oder dem Perseus-Pisces-Supergalaxienhaufen) [Abb. 6b].

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Abb. 6b Bewegungen der Galaxien innerhalb des neu entdeckten Lokalen Supergalaxienhaufens mit den dazugehörigen bekannten Galaxienhaufen.
© http://irfu.cea.fr/laniakea

Die Umgebung der Lokalen Gruppe als Teil der kosmischen Honigwabenstruktur mithilfe von Messungen der Eigengeschwindigkeit der Galaxien zeigt sich dann wie folgt (Abb. 6c):

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Abb. 6c  Darstellung der die Lokale Gruppe umgebenden Galaxienhaufen
als Teil der kosmischen Honigwabenstruktur - © http://irfu.cea.fr/laniakea

 

Bei der genauen Betrachtung der Richtung der Eigengeschwindigkeiten aller gemessenen Galaxien ergeben sich zwei „Strömungsrichtungen“ (Abb. 7), links (schwarze Linien) in Richtung einer Linie zwischen Pavo-Indus und Norma, rechts (rote Linien) in Richtung des Perseus-Pisces-Supergalaxienhaufens. Die Lokale Blase (Local Void) und die Lokale Gruppe (farbige Pfeile) befinden sich in der Bildmitte.

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Abb. 7 Richtungen der Eigenbewegungen der Galaxienhaufen
in der Nähe der Lokalen Gruppe.
In der Bildmitte der 3-dimensionalen Darstellung befindet sich die Lokale Blase
sowie die Lokale Gruppe (farbige Pfeile) - © http://irfu.cea.fr/laniakea

 

Die nachfolgenden Abbildungen (Abb. 8a und 8b) zeigen den linken Bereich der Abbildung 7: Die Bewegungen bzw. die dazugehörigen Galaxienhaufen konzentrieren sich in einer „Senke“ (Bildmitte), dem Mittelpunkt bzw. Anziehungszentrum des neu gefundenen Lokalen Supergalaxienhaufens, zu dem auch die Lokale Gruppe (farbige Pfeile) gehört.

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Abb. 8a und 8b Konzentration der Eigenbewegungen der Galaxien und Galaxienhaufen
im Bereich der linken Hälfte der Abbildung 7 (mit und ohne Beschriftung).
Die höchste Konzentration der Materie befindet sich entlang der dicken schwarzen Linien. Die Position der Lokalen Gruppe entspricht den farbigen Pfeilen.
Abb. 8A: Jeder Punkt entspricht einer einzelnen Galaxie. Grüne Punkte=“alter“ Lokaler Superhaufen um Virgo; Orange: Großer Attraktor [1], Pink: Pavo-Indus-Filament. © http://irfu.cea.fr/laniakea

 

Tully und seine Kollegen fanden heraus, dass unser Lokaler Superhaufen rund 100 Mal größer und massereicher ist als zuvor angenommen; der Lokale Superhaufen erscheint wie ein neues Objekt am Himmel; die Forscher bezeichnen unser neues Zuhause als Laniakea-Superhaufen (kurz: Laniakea) [Abb. 9], der hawaiianische Ausdruck für „unermesslicher Himmel“4*.

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Abb. 9 Simulation der Bewegungen von Galaxien des Laniakea-Superhaufens.
(s. Abb. 8a und 8b) Die Farben entsprechen der Materiedichte in diesem Gebiet: rot=hohe Dichte, blau=Blasenstruktur). Die weißen Punkte entsprechen einzelnen Galaxien. Geschwindigkeitsströmungen im Bereich von Laniakea sind durch weiße Linien dargestellt. Der orangefarbene Kreis gibt die Ausdehnung von Laniakea an.
© SDvision interactive visualization software, DP-CEA/Saclay, France

 

Laniakea enthält rund 100.000 Galaxien und besitzt einen Durchmesser von 520 Millionen Lichtjahren (160 Mio. pc3*). Die Milchstraße befindet sich am Rand von Laniakea. Die Gesamtmasse von Laniakea beträgt rund 100 Millionen Milliarden Sonnenmassen.

Der neue Lokale Superhaufen enthält ebenso den Virgo-Galaxienhaufen sowie den Norma-Hydra-Centaurus-Galaxienhaufen. Der dem Laniakea-Superhaufen nächstgelegene Superhaufen ist der Perseus-Pisces-Superhaufen (Abb. 10), unser „Supernachbar“. Die Ergebnisse wurden in einem Video [6] zusammengefasst.

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Abb. 10 Darstellung der Richtung der Galaxiengeschwindigkeiten: links der Laniakea-Supergalaxienhaufen (schwarze Linien) , rechts der Persseus-Pisces-Supergalaxienhaufen (rote Linien). [2]

 

Möglicherweise ist Laniakea sogar Teil einer noch größeren Struktur, so Tully. Die Forscher planen daher weitere Messungen, dabei sollen noch entferntere Galaxien vermessen werden, um die Bewegung der Milchstraße, der Lokalen Gruppe und ihrer Umgebung noch genauer zu bestimmen.

Dann wollen die Wissenschaftler auch die Rolle des sog. Großen Attraktors[1], einer besonders dichten Region im intergalaktischen Galaxiengeflecht, klären, auf den sich viele Galaxien in unserer Nachbarschaft zubewegen, auch die Milchstraße und die Lokale Gruppe.

Das Universum ist riesig groß und die in ihm enthaltenen Strukturen aus Materie und Galaxien enorm und wesentlich größer als wir bisher dachten. Dabei betrachten wir mit dem Laniakea-Superhaufen lediglich einen kleinen Teil des gesamten Universums, des kosmischen Super-Webs.

Wir sind gespannt, welche weiteren neuen Erkenntnisse die Forscher innerhalb der nächsten Jahre finden und wie sich unsere neue kosmische Adresse weiter ändern wird:

...
Milchstraße
Lokale Galaxiengruppe
Virgo-Supergalaxienhaufen
Laniakea
???
Universum

Falls Sie Fragen und Anregungen zu diesem Thema haben, schreiben Sie uns unter kontakt@ig-hutzi-spechtler.eu

 

Ihre
IG Hutzi Spechtler – Yasmin A. Walter

 

Quellenangaben:

[1] Mehr Information zu astronomischen Begriffen unter
www.wikipedia.de

[2] Tully, R. B., et al., Nature 513, 71-73 (2014)

[3] VideoLaniakea Supercluster“ (englisch)
http://vimeo.com/105009816 (Dauer 01:40 min)
ausführliches Video (für Fortgeschrittene)
http://vimeo.com/104910552 (Dauer 07:00 min)
alternativ
http://irfu.cea.fr/laniakea (Dauer 07:00 min)

[4] Pomarède, D., Courtois, H., Tully, R. B., IAU Symposium 289 (2012)

 

* Gould-Gürtel (engl. Gould's Belt) [1]
Die Bezeichnung geht auf Benjamin Gould zurück, der mit dem Begriff Gould-Gürtel ursprünglich eine Ansammlung heller und massereicher Sterne bezeichnete, die am Himmel einen Ring bilden. Die Ansammlung enthält einige Molekülwolken mit massiver Sternentstehung innerhalb unserer Milchstraße. Der Gould-Gürtel besitzt einen Durchmesser von etwa 3.000 Lichtjahren** (rund 28.000.000.000.000 Kilometer) und befindet sich somit in der Nähe des Sonnensystems; das galaktische Zentrum [1] ist rund 16 Mal weiter entfernt. Der Gould-Gürtel soll mithilfe des Spitzer-Weltraumteleskopes [1] genauer untersucht werden.

** Lichtjahr = Abkürzung Lj, astronomische Längeneinheit
   1 Lj = 9,461 Billionen Kilometer

3* Parsec = Parallaxensekunde, Abkürzung pc, astronomische Längeneinheit
    1 pc = 3,26 Lj oder rund 30.856.776 Millionen Kilometer

4* Laniakea: Begriff zu Ehren polynesischer Seefahrer, die mithilfe ihres Wissens über den Himmel Fahrten im Pazifischen Ozean unternahmen

Brent Tully hat für seine Arbeiten zahlreiche Preise erhalten, beispielsweise den
- 2014 Gruber Foundation Cosmology Prize
(für seinen Beitrag zum Verständnis der Struktur und der Entwicklung des nahen Universums)
- Wempe Award des Leibniz-Instituts für Astrophysik in Potsdam (AIP)
(für seine bahnbrechende Forschung über die Struktur von Galaxien und die großräumige Struktur des Universums)

Die nach Tully benannte Tully-Fisher-Relation (1977) stellt eine Beziehung zwischen der Masse und der Leuchtkraft [1] einer Galaxie auf und dient zur kosmischen Entfernungsmessung.

 

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